Desinformation erschwert die Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen und aktivistischer Bewegungen. Wer kennt sie nicht, die Mär von der Leistungsgesellschaft, in der jede*r durch harte Arbeit alles werden kann? Oder die Geschichte, Obdachlosigkeit sei in einem reichen Land wie Deutschland selbstgewählt? Ganz zu schweigen von der Vermutung, arbeitslose Menschen ruhten sich auf dem Sozialstaat aus? Die Darstellung von ökonomisch schwächer gestellten Menschen wird in sogenannten “Trash TV”-Formaten massentauglich.
Anstatt Vorurteile abzubauen und für mehr soziale Gerechtigkeit einzutreten, betreiben Desinformations-Akteur*innen bewusst Armen-Bashing und knüpfen an Muster an, die in der heutigen Gesellschaft keineswegs aufgelöst sind. Häufig sind klassistische und rassisstische Narrative dabei eins (wie zum Beispiel der unsägliche Begriff des “Sozialtourismus”).
In unseren Workshops wollen wir uns das “System Desinformation" genauer anschauen, um dann zu erforschen, wie die Einteilung von Information und Desinformation, welche schließlich die Basis unserer Wissensgrundlagen bilden, vonstatten geht. Wir blicken auch darauf, wie wir selbst mit der vorherrschenden Sozialordnung – die sich unter anderem im Leistungsgedanken ausdrückt – verbandelt sind. Schließlich eruieren wir, wie wir gemeinsam aktiv werden und uns für mehr soziale Gerechtigkeit einsetzen können.
Der Workshop findet an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in Berlin statt:
06.12. 2023, 12-18 und 07.12. 2023, 10-16 Uhr Anmeldung
Mehr Informationen dazu, wie wir Desinformation gesellschaftlich einordnen, sowie zu den Workshops, findest du auf unserer Website.
Foto: Etienne Girardet | Unsplash
Wenn du Fragen hast, kannst du dich an Katja wenden: katja.jaeger@betterplace-lab.org
Das Projekt Systemischer Umgang mit Desinformation" ist gefördert vom BMFSFJ im Rahmen von Demokratie Leben!