Die gemeinnützige Plattform #UnterkunftUkraine wurde kurz nach der russischen Invasion in der Ukraine ins Leben gerufen und vermittelt Geflüchtete an Einheimische, die bereit sind, diese temporär aufzunehmen. Aus der Idee, das eigene Zuhause für ankommende Geflüchtete zu öffnen, entstand 2022 innerhalb weniger Wochen eine digitale Plattform und Initiative, die mittlerweile mehr als 160.000 registrierte Unterstützer*innen zählt.
Durch die Zusammenarbeit der gut.org gAG mit verschiedenen Akteuren wie der Deutschen Telekom, der Boston Consulting Group und dem Bundesministerium des Innern konnte innerhalb weniger Tage ein System entwickelt werden, welches das Vorhaben koordiniert.
Bereits innerhalb der ersten Wochen wurden knapp 100.000 Schlafplätze in Privatunterkünften registriert und bis September 2022 wurde über 60.000 Ukrainer*innen eine kostenlose Privatunterkunft vermittelt.
Das Projekt zeichnet sich außerdem durch die Finanzierung aus, welche von Unabhängigkeit und Mobilisierungsfähigkeit geprägt ist. Durch die Spendenplattform betterplace.org, einer breiten Medienpräsenz und der Unterstützung von PR-Agenturen wurden über drei Millionen Euro an Spenden gesammelt.
Trotz großem anfänglichen Erfolg stieß das Projekt nach ca. einem Jahr auf strukturelle Herausforderungen. Die Vermittlung der Geflüchteten Menschen an Privatunterkünfte und die Arbeit der Behörden in den verschiedenen Bundesländern standen sich teilweise im Weg und das Engagement lokaler Wohlfahrtsverbände erschwerte die Integration von #UnterkunftUkraine in die staatliche Flüchtlingspolitik.
Das Projekt #UnterkunftUkraine wurde durch das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) begleitet und beforscht. Das betterplace lab hat die wissenschaftlichen Erkenntnisse des DeZIM, sowie die praktischen Erfahrungen bei der privaten Unterbringung von Geflüchteten in elf Kernerkenntnisse zusammengefasst.