Wie lernen wir als Gesellschaft den Umgang mit Krisen?
Denn Krise ist bekanntermaßen immer – und so sehen wir uns in den letzten Jahren gleich mit einer ganzen Reihe globaler und in sich verschachtelter Krisen konfrontiert. Weitere Wirtschafts-, Finanz- und Migrationskrisen, militärische Konflikte und eine fortschreitende gesellschaftliche Spaltung sind alles andere als ausgeschlossen.
Unter Resilienz verstehen wir die Fähigkeit eines Systems (bspw. einer Person, einer Organisation oder einer Gesellschaft), adäquat auf Rückschläge zu reagieren, indem es sich an neue Rahmenbedingungen anpassen kann (Block et al. 2021). Diese Anpassung kann ad hoc auf eine aktuelle Krise geschehen (Reaktion), aber auch in Antizipation kommender Krisen (Transformation) sowie zur Aufarbeitung vergangener Krisen (Heilung).
Unsere Forschung
In dem Forschungsvorhaben „Die resiliente Zivilgesellschaft“, das die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt von Januar 2023 bis Juni 2024 gefördert hat, haben wir das Konzept der Resilienz auf die spezifische Situation im sozialen Sektor angewendet. Ziel war ein funktionelles Verständnis über die Stressoren, Ressourcen und Konsequenzen der Zivilgesellschaft. Wie können wir sie schützen, was können wir von ihr lernen im Umgang mit Krisen? Im Projekt sind die Studien „Nicht kleinzukrisen! Was die Zivilgesellschaft resilient macht“ und „die metakrise. Wie die Zivilgesellschaft zur gesellschaftlichen Resilienz beiträgt“ und zwei Leitfäden dazu entstanden.
Im Auftrag der randstad stiftung haben wir uns gemeinnützige und gewinnorientierte Organisationen mit Blick auf ihren Umgang mit Resilienz angeschaut. Dabei fanden wir einiges Interessantes heraus: Tatsächlich finden wir in den beiden Organisationstypen verschiedene Resilienzkulturen vor. Doch keine erscheint uns bislang ausreichend für kommende Krisen. Klar ist, dass ein Resilienzansatz, der Komplexität und Langfristorientierung ernst nimmt, in beiden Organisationstypen noch nicht ausreichend verankert ist. Beide können lernen, um ihre Resilienz zu stärken – auch voneinander. Die Studie „Resilienzkulturen. Was Non-Profit- und For-Profit-Organisationen im Umgang mit Krisen voneinander lernen können“ liefert dafür Inspiration.
Unser Forschungsansatz stellt die Perspektiven der betroffenen Akteur*innen in den Mittelpunkt und sorgt dafür, dass das, was wir entwickeln, wirklich praxisnah und anwendbar ist. Deshalb ist das Entwickeln guter Vermittlungsformate für Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft und anderen Gesellschaftsbereichen immer eng mit unserer Forschungsarbeit verknüpft.
Unsere Angebote
Die Erkenntnisse aus unserer Forschung und der direkten
Arbeit mit Organisationen und Netzwerken im Themenfeld Resilienz teilen wir gern in Vortrags-
und Workshopformaten. Auch für Kooperationsvorhaben kannst du uns
ansprechen.
Deine Ansprechperson: Dr. Josefa Kny
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