Am 16. März waren Florian Schleinig und Ute von Chamier, zwei der vier Initiator*innen von Redezeit für dich zu Gast im co:lab X. Die Initiative vernetzt online geschulte Coaches, Therapeut*innen und Psycholog*innen mit Hilfesuchenden. 350 Coaches, Therapeut*innen und Psycholog*innen engagieren sich ehrenamtlich und leihen jeder Person, die sich meldet für 15-30 Minuten ihr geschultes Ohr.
Unsere Mission ist #redenhilft, #redenverbindet.
Seit Beginn der Pandemie im Jahr 2020 haben sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen vieler Menschen stark verändert, viele gingen in Kurzarbeit oder begannen im Homeoffice zu arbeiten. Nicht nur im Job, auch im Privatleben hat sich der Kontakt zu Mitmenschen auf ein Minimum reduziert. Dies, sowie die andauernde Sorge vor der Erkrankung, die apokalyptischen Aussichten durch den Klimawandel und nun zusätzlich den Krieg in der Ukraine entsteht, führen zu emotionaler Belastung. Es ist durch Studien belegt, dass psychische Belastungen zunehmen. Der Mehrbedarf an Therapieplätzen wächst, aber die Therapieplätzen wachsen nicht mit. Das läßt sich nicht auf die Schnelle lösen. Wichtig ist, dass es ein präventives Angebot gibt, dass den gestiegenen Sorgen der Menschen Raum gibt. Denn wenn alltägliche und durch die Krisen verstärkte Lebenskrisen nicht besprochen werden und länger andauern, werden sie zu psychischen Problemen und am Ende entstehen daraus Krankheiten. Damit werden die Wartezeiten auf einen Therapieplatz noch größer. Florian Schleinig, Ute von Chamier und die vielen Coaches versuchen genau diese Lücke zu schließen, indem sie Menschen Zeit und Raum zur Verfügung stellen für das, was sie gerade belastet.
15 Tausend Leute haben sich das Angebot angesehen. Wieviele Gespräche letztendlich stattfanden, ist noch nicht endgültig ermittelt worden. Aber nach den messbaren Zahlen ist davon auszugehen, dass es ca. 7000 waren. Besprechen wollten sie, wie Krisen und Konflikte zu bewältigen seien. Es ging um berufliche Orientierung und Perspektive und wie man Veränderung herbeiführen kann. Hochsensibilität war ein wichtiges Thema, genauso wie die Frage, wie sich Einsamkeit und Ängste überwinden lassen. Wie konkrete Hilfe für Familien und Frauen aussieht, beschäftigten die Menschen.
Gut zuhören
Anja Adler, die Projektleiterin der Programme betterplace co:lab und well:being stellte fest, dass es nicht so viele Menschen gäbe, die das halten können, wenn Menschen bei ihnen auspacken. Sie fragte die beiden Gäste, wo man üben und lernen kann, wie richtiges Zuhören geht und worauf es dabei ankommt.