Makers Innovation Award – Die Gewinner*innen

Beeindruckend, was für hervorragende Ideen die ukrainische Maker-Szene hervorbringt! Es war auf jeden Fall keine leichte Entscheidung für die Jury-Mitglieder die acht besten davon auszuwählen.

25 Projektskizzen für soziale Kohäsion und Wiederaufbau der Ukraine waren bis zum Stichtag am 11. Februar eingegangen nach dem Ideenworkshop, bei dem Projektideen verfeinert und neue Kontakte mit Gleichgesinnten in der Maker-Community geknüpft wurden.

Nach ausführlicher Prüfung wurden 14 dieser Ideen von den Jurymitgliedern ausgewählt und die jeweiligen Organisationen erhielten eine Einladung zum Pitch-Event am 1. März. Wir freuen uns, die acht Gewinner-Projekte vorstellen zu können.

„Molodizhni Vitryla“ mit dem Projekt „Vitryla Maker Space“: Da ein Mangel an verfügbaren Räumen für die Entwicklung technischer Fähigkeiten und die außerschulische Bildung junger Menschen herrscht, verfolgt das Projekt das Ziel, das Interesse junger Menschen an technischen Wissenschaften zu steigern, die lokale Maker-Community sichtbar zu machen und die Entwicklung von Unternehmertum und Innovation zu fördern. Molodizhni Vitryla eröffnet eine Holzwerkstatt für Menschen im Alter von 12 bis 18 Jahren, rüstet sie mit Werkzeugen aus und bildet dort Fachkräfte aus. Das Projekt orientiert sich an der lokalen Wirtschaft und den strategischen Prioritäten der Gemeinschaft.

„Molod’ Online“ mit dem Projekt Skin Open Source (SOS). Dieser Idee liegen als identifiziertes Problem zugrunde finanzielle und Informationsbarrieren beim Zugang zur biotechnologischen Ausbildung und Forschung in der Ukraine, was wiederum zu Ungleichheit beim Zugang zu fortschrittlichen Technologien führt und Möglichkeiten zur Verbesserung der Bildungsqualität verhindert. Das Projekt zielt darauf ab, Biotechnologien erschwinglicher und bekannter zu machen und dabei die Prinzipien der „Do-it-yourself-Biologie“ und der „Citizen Science“ anzuwenden.

Insbesondere junge Menschen sollen gewonnen werden für die DIY-Biotech-Bewegung, der es darum geht, eine synergetische Zusammenarbeit zwischen Hersteller*innen und Wissenschaftsgemeinschaft zu ermöglichen.

„Eco misto Tschernihiv“ mit dem Projekt "Plastic Fantastic LAB“. Es ist eine interdisziplinäre Maker-Initiative, die die Entwicklung von Ingenieur-, Design- und Kunstgemeinschaften fördern soll, um das globale Problem der Plastikverschmutzung am Beispiel zweier lokaler Werkstätten in Tschernihiw und Kiew zu lösen. Das Ziel ist die eigene Produktion von Geräten zur Verarbeitung von Kunststoff, die Ausweitung der Standorte der Kunststoff verarbeitenden Werkstätten, sowie die Förderung von Sortierung, Recycling und Produktion in der Ukraine.

"Kolo“ mit dem Projekt "Galizische Maker – ein neues Narrativ der Berufsbildung“. Da das Bildungswesen einer der am stärksten vom Krieg betroffenen Bereiche in der Ukraine ist, besteht das Ziel des Projekts darin, zwei Werksstätten basierend auf Fablab-Ansätzen einzurichten. Dort werden auf der einen Seite durch Schulungen und Workshops Erfahrung und Fachwissen in Bildungseinrichtungen vermittelt und auf der anderen Seite Projektmanagement und Projektfähigkeiten sowie das ingenieurwissenschaftliche Denken erlernt. Das Projekt soll zu Erhöhung von Kapazitäten von zwei Berufs- und Technikeinrichtungen beitragen und somit einen positiven Einfluss auf Wiederaufbau in der Ukraine haben.

“It’s Craft“ mit dem Projekt "Mythologisierung und Modernisierung der Tripillia-Kultur“ hat das Ziel einen großen Kreis von Gleichgesinnten zu bilden, die durch Synergien die Idee einer erneuerten ukrainischen Identität basierend auf der Tripillia-Kultur auf unterschiedliche Weise umsetzen. Das Projekt soll nicht nur auf die Vereinigung abzielen, sondern auch die Entwicklung von kreativen Industrien fördern und zur mentalen Gesundheit der Bevölkerung beitragen.

“CultGroup“ mit dem Projekt "STR Lab Polytechnic – ein Labor für nachhaltige Recyclingtechnologien“.Für den Wiederaufbau wird es einen Bedarf an Ingenieur*innen und technischen Spezialist*innen geben, die sich mit der Wiederverwendung von Materialien, der Kreislaufwirtschaft, dem Recycling und den Materialwissenschaften auskennen. Und da es noch nicht an den Universitäten angeboten wird, hat das Projekt das Ziel, ein Labor für die Erforschung nachhaltiger Recyclingtechnologien einzurichten, wo Studierende verwandter Disziplinen am Beispiel der Gestaltung industrieller Prozesse für das Recycling praktische Erfahrungen im Umgang mit digitalen Werkzeugen der Produktion, des Maschinenbaus und der chemischen Technologie, der Polymerverarbeitung, Computerautomatisierung sammeln.

„HackLab“ mit dem Projekt „HackLab 2.0“. Angesichts des akuten Mangels an Ingenieur*innen, Schlosser*innen, Mechaniker*innen und sonstigen Fachkräften in der Ukraine, auch weil Absolvent*innen von Universitäten und Berufsbildungseinrichtungen nicht über ausreichende praktische Erfahrung verfügen, ist das Ziel des Projekt die Einrichtung einer inklusiven Werkstatt. Dort soll kreative Enthusiast*innen, die Startups entwickeln, Raum für Experimente und Rapid Prototyping geboten werden, wo sie sich schnell praktische Fähigkeiten für die Arbeit mit modernen Geräten aneignen können.

„Noyiv Kurin“ mit dem Projekt "Filament Production Boost“. Es herrscht ein Mangel an Filament, das für den 3D-Druck wichtig ist. Filament wird derzeit importiert, aber die gegenwärtige Situation zwingt dazu, Bedingungen für die Entwicklung bereits vorhandener Unternehmen zu schaffen. Es werden Wissenszentren gebraucht für Filamentherstellung und deren Modifizierung sowie für die Entwicklung von verwandten Technologien und verschiedener Arten von Kunststoff, Sekundär- und Primärkunststoff sowie Kompetenzen der Maker und Unternehmen.

Gratulation an diese tollen Gewinner*innen!

Der Makers Innvovation ist Teil von TOLOCAR, einem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderten Projekt, das von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH mit Unterstützung von betterplace lab und Future Challenges e.V. in enger Zusammenarbeit mit ukrainischen und internationalen Partnern durchgeführt wird.

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Die erste Folge in der Resilienz-Reihe