Im Zeitalter der Aufmerksamkeitsökonomie ist Desinformation in aller Munde. Von der Klimaleugnung bis zur Frage, welche Jacke der Papst trägt: Desinformationen begegnen uns nahezu täglich.
Insbesondere Menschen, die sich beruflich mit gesellschaftlichen Themen beschäftigen und/oder in der Zivilgesellschaft arbeiten, müssen sich professionell mit diesem Phänomen auseinandersetzen. Dafür braucht es ebenso Wissen um die Akteur*innen, die Desinformation streuen und deren Taktiken, wie Wissen um die Akteurslandschaft, die sich für eine resiliente Informationsgesellschaft einsetzt und welche Strategien dabei verfolgt werden.
In diesem kurzen Lunchtime-Format wollen wir auf das Phänomen Desinformation blicken, sowie einen Austausch dazu ermöglichen, wie es Engagierten im Umgang mit Desinformation geht.
Nach der Lunchtime besteht die Möglichkeit, sich für einen der verschiedenen Workshops anzumelden, die wir kostenfrei anbieten. In je 1,5-tägigen Workshops wollen wir einerseits das “System Desinformation” – von uns dargestellt in Form einer Wertschöpfungskette – besser verstehen. Zudem wollen wir systemische Möglichkeiten ausloten, wie wir Desinformation wirksam begegnen können. Wir konzentrieren uns dabei auf verschiedene Engagementfelder:
Klimaschutz (digitale Workshops): Der Carbon Footprint, also die Betrachtung, wie einzelne Menschen zum Klimawandel beitragen, war eine Erfindung der Industrielobby. Weitere (Desinformations-)Kampagnen, um von den Schäden der fossilen Industrie abzulenken, folgten seitdem. Einige Akteur*innen verbreiten gar die Desinformation, dass der Klimawandel nicht menschengemacht sei und erschweren so die Arbeit von lange bestehenden Klimaschutz-Organisationen oder auch aktivistischen Bewegungen. Dieser Workshop findet digital statt am 9./10./11. Oktober (je von 9-13 Uhr) oder alternativ am 27./28./30. November (je von 14-18 Uhr).
Soziale Gerechtigkeit (Workshops in Berlin): Meritokratie, also die Überzeugung, dass jeder Mensch durch seine eigenen Bemühungen den gebührenden Platz in der Gesellschaft einnehmen kann, ist ein weit verbreitetes Leitbild. Es stellt Wohlhabende als leistungsfähige und -willige Menschen dar und sozial Schwächere als selbstverschuldet in ihrer Position. Dieses Narrativ verkennt einerseits wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema soziale Mobilität und verhindert andererseits einen breiten konstruktiven Diskurs für soziale Gerechtigkeit, den viele zivilgesellschaftliche Akteur*innen anstoßen. Dieser Workshop findet in Berlin statt am 6./7. November oder alternativ am 6./7. Dezember (je am ersten Tag von 12-18 Uhr, am zweiten Tag von 10-16 Uhr).
Desinformation allgemein (Workshops in Dresden): Neben den spezifischen Vertiefungen wollen wir auch einen Workshop anbieten, der weitere Felder mit in den Blick nimmt, die oft mit Desinformation konfrontiert sind bzw. in denen problematische Narrative verbreitet werden (Migration und das von antipluralistischen Kräften genutzte Narrativ der Überfremdung sei hier ein Beispiel). Der Workshop ist für alle geeignet, die sich keinem der obigen Themenfelder zuordnen können/wollen und eher übergeordnet etwas über Desinformation und Strategien, mit denen wir ihr begegnen können, erfahren wollen. Dieser Workshop findet in Dresden statt am 5./6.12. (am ersten Tag von 12-18 Uhr, am zweiten Tag von 10-16 Uhr)
Hier kannst du dich für die Workshops anmelden.
Wenn du Fragen hast, kannst du dich an Katja wenden: katja.jaeger@betterplace-lab.org
Das Projekt Systemischer Umgang mit Desinformation" ist gefördert vom BMFSFJ im Rahmen von Demokratie Leben!