Das betterplace well:being Projekt wird über zwei Jahre mit mehr als 130000 EUR von den drei Betriebskrankenkassen unterstützt. Gemeinsam werden Inhalte, Termine und Kommunikation abgestimmt. Die Corona-Pandemie fordert die Arbeit aller Beteiligten heraus, führt aber auch zu kreativen Lösungen. Holger Tietz, Leiter des Teams Gesundheitsförderung bei der Salus BKK, ist gespannt, welche Gesundheitswirkung das Programm über den Zeitraum hat. Wir haben mit ihm über Wellbeing gesprochen und den veränderten Blick auf den arbeitenden Menschen.
Körper und Geist sind nach meinem Verständnis nicht trennbar. Das wissen alle, die unter negativem Stress mal Kopfschmerzen, Verspannungen oder Magenbeschwerden bekommen haben. Trotzdem ist es richtig, dass durch die Fokussierung auf die Psyche vor einigen Jahren auch eine Entstigmatisierung stattgefunden hat. Den Gesundheitswissenschaften ist es gelungen, neue Zusammenhänge zu verstehen und auch zu erklären und Lösungen zu finden – präventiv und kurativ.
Wenn aus dem Trend Wellbeing eine dauerhafte Entwicklung werden soll, muss sich dieser über Jahre als stabil, identifizierbar und bei den Menschen angekommen erweisen.
Sonst bleibt es nur ein Begriff. Ich erinnere mich noch gut, als sich Nordic Walking vor vielen Jahren als neuer, unbekannter Bewegungstrend etablierte. Heute ist der Sport fast nicht mehr wegzudenken, weil viele Menschen ein positives Gesundheitserleben damit hatten. Er ist in der Gesellschaft angekommen. Ich vermute, dass sich Wellbeing aufgrund seiner individuellen Deutung und Inhalte nur als Oberbegriff durchsetzen wird für etwas, das Wohlbefinden vermittelt. Und das kann ja ganz unterschiedlich sein.
Stress und äußere Einflussnahme gehören zum Leben dazu. Damit das nicht negativ auf uns wirkt, ist es wichtig, Dinge die man beeinflussen kann überlegt zu steuern und auf achtsame Art zu bearbeiten. Von Dingen die man nicht oder nur in geringem Maß beeinflussen kann, lässt man sich am besten so wenig wie möglich vereinnahmen.
Mir hilft es, wenn ich negative Einflüsse umdeute und sie so weit wie möglich als Energiequelle empfinden kann. Auch wenn ich z.B. sehr viel arbeite, empfinde ich das nicht als negative Belastung. Dabei sind Abwechslung, Zielerreichung und Spaß wichtige Faktoren. Nach der Arbeit geht es für mich dann raus in die Natur. Laufen, Radfahren, Strecken- und Hochgebirgswandern bringen mich zurück ins reale und erfahrbare Leben. Auch arbeite ich gerne im Wald und höre viel Musik – besonders gerne live und erste Reihe. Und natürlich darf der Kontakt zu Freundinnen und Freunden nicht zu kurz kommen.
Ich sehe dabei neue Arbeitsformen als einen Freiheitsgewinn. Wenn ich entscheiden kann, wo und wann ich arbeite, finde ich das großartig. Das gibt mir Spielräume.
Das Programm betterplace well:being ist ein Projekt des betterplace lab und wird unterstützt durch die BKK∙VBU, pronova BKK und Salus BKK.
Neugierig geworden? In fünf aufeinander aufbauenden Einsteiger*innen-Workshops vermittelt das betterplace well:being-Programm Werkzeuge für einen besseren Selbstkontakt. Teilnehmende trainieren Fähigkeiten wie Selbstreflexion, transparente, gewaltfreie Kommunikation und Empathie. Mehr Infos findet ihr unter diesem Link.
Foto: Jay Kudva | Unsplash