Schnell nochmal zurückgeblickt, gestaunt, was wir in diesem verrückten letzten Jahr alles geschafft haben und versucht, das so kurz wie möglich zu notieren. Voilà!
Als wir im Januar fröhlich begannen, unseren Präsenzraum im bUm – Raum für die engagierte Zivilgesellschaft für Meetings in Socken auf Bodenmatten oder für den Arbeitstag begleitende Kontemplation zu nutzen, hatten Begriffe wie Social und Physical Distance noch keine große Bedeutung für uns. Wir waren eifrig damit beschäftigt, das neue Haus zu erschließen, als uns die neue Realität einholte.
Hoch lebe die digitale Sofarevolution!
Der Rückzug in die privaten Räume fiel je nach persönlicher Situation eher aufregend, entschleunigend oder belastend aus. In Windeseile setzten wir einen internen Prozess in Gang, um über die Veränderungen und deren Auswirkungen auf uns als Team, unsere Partner und die Organisationen in unseren verschiedenen Wirkungsbereichen nachzudenken. Wir boten gemeinsam mit der ZEIT-Stiftung Engagierten eine Beratung zum Jetzt digital handeln an und gingen in einer Studie für die randstad stiftung den Fragen nach, welche Kompetenzen Mitarbeiter*innen, Führungskräfte und Teams benötigen, um Motivation, Effizienz und Teamgefühl im Homeoffice aufrechtzuerhalten.
Eine Liste von Tools fürs digitale Büro haben wir zusammengestellt und uns am von D3 – so geht digital initiierten Gitbook – einem Wissensspeicher für virtuelle Konferenzen – beteiligt.
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Screenshot: Online-Lesung und Gespräch mit Kübra Gümüşay
Community Projekte im Lockdown Modus
Das NETTZ weitete seine guten Erfahrungen mit Online-Events aus und lud zu digitalen Lesungen mit Kübra Gümüşay, Patrick Gensing und Tadel verpflichtet! ein. Alle Stammtische wurden ins Netz verlegt, ebenso wie das jährliche Community Event und der Hack Day zu Extremismusprävention im Netz. Fazit: Vernetzung funktioniert im Digitalen, aber von Spontanität und zufälligen Begegnungen hätten wir gern bald wieder mehr.
Davon kann auch das Team und die im letzten Jahr gewachsene Community des Digital Human Rights Lab Uganda ein Liedchen singen und dabei wirklich stolz sein, dass trotz widriger Bedingungen ein internationales Team so viel auf die Beine gestellt hat. Auf der im Frühjahr gelaunchten Homepage ist das gut dokumentiert. Ein umfangreiches Innovationsprogramm, das im gesamten letzten Projektjahr laufen wird, hatte seinen Auftakt im November.
Neues Level für Engagement
"Äußere Strukturen, die uns Menschen viel Sicherheit geben, lösen sich zunehmend auf. Die Welt wird dynamischer und komplexer. Das erleben wir aktuell einmal mehr in der Corona-Krise. Gerade diejenigen, die sich hauptberuflich oder ehrenamtlich den globalen Herausforderung unserer Zeit annehmen, brauchen daher ein besonderes Maß an innerer Stabilität" Master Coach – Anjet Sekkat
Die im November gestarteten Programme betterplace co:lab, unterstützt von Luminate und Schöpflin Stiftung, und betterplace well:being, unterstützt durch die Krankenkassen BKK∙VBU, pronova BKK und Salus BKK kommen zur rechten Zeit, wie man an der guten Resonanz ablesen kann. Für die Leitung des Projekts haben wir Anja Adler an Bord geholt. Auf dem Laufenden bleibt ihr über den Infobrief.
Ganz besonders wurde im vergangenen Jahr deutlich, dass freiwilliges Engagement nicht genug wertgeschätzt werden kann. Wie gut passte es da, dass Berlin am 5.12. den Titel Europäische Freiwilligenhauptstadt von Padua übernehmen konnte. Wir freuen uns drauf, das Aktionsjahr im Tandem mit der Schwartzkopf Stiftung Junges Europa zu gestalten.
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Foto: Simon Kiepe
Tech & Innovation international
Als Coaches unterstützten wir beim BMZ-Hackathon #SmartDevelopmentHack beim Entwickeln digitaler Ansätze zur weltweiten Bewältigung der durch den Coronavirus-Ausbruch verursachten Herausforderungen. Das Ergebnis: alle vier Teams, denen wir zur Seite standen, wurden ausgewählt.
Das gemeinsam mit dem Goethe Institut Ukraine und 1991 Civic Tech Center Kyev durchgeführte ukrainisch-deutsche Civic Tech Sisters Mentoring Program brachte 10 Mentorinnen und 20 Mentees zusammen. Einige davon haben eine Reihe Blogposts geschrieben über Frauen in der IT-Welt.
Mit von der Partie sind wir beim Innovation Dialogues Europe-Africa D4D Hub, einer Multi-Stakeholder-Plattform für die Stärkung von Kollaboration und menschenzentrierter digitaler Transformationsprozesse in Afrika und Europa – Teil einer der drei Flaggschiff-Initiativen, die kurz vor Ende der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im Dezember auf den Weg gebracht wurden.
Das lab wie eh und je
Selbstverständlich forschten wir auch nach den neuesten Trends, aufbereitet haben wir sie für die Robert Bosch Stiftung GmbH und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH.
Außerdem beschäftigte uns die Frage “Welche Möglichkeiten und Akteur*innen gibt es im Bereich digitaler bzw. digital unterstützter Teilhabe?” in einer Feldanalyse für den AWO Bundesverband.
In der Blended Impact Studie haben wir in Zusammenarbeit mit ZiviZ gGmbH im Stifterverband das Gedeihen von Projekten untersucht, die während des Booms auf dem digital-sozialen Sektor im Jahr 2015 gestartet wurden.
Für die GIZ erarbeiteten wir ein Papier, das Frontier Technologien und deren Potential im Entwicklungskontext beleuchtet und Zalando beauftragte uns mit dem Transparent Magazin, in dem es um den Wandel in der Fashion Industry hin zu Nachhaltigkeit und Transparenz in Hinblick auf Technologien und Lieferketten geht.
Um systemisch über die Herausforderungen unserer Zeit zu sinnieren, veranstalteten wir zwei Warm Data Labs.
Das Beste zum Schluß: 💃 ❤️ 🎉 ✍🏻 🍾
Trotz Kontaktbeschränkungen war 2020 auch ein Jahr bewegender und emotionaler Momente. Nach einem langen Prozess hat sich das betterplace lab als gGmbH ausgegliedert. Der Schritt wurde im August juristisch vollzogen. Für diese Unternehmung kam Wera Patten an Bord und fährt nun zusammen mit Franziska Kreische das Geschäftsführungstandem.
Mit einem weinenden und einem lachenden Auge feierten wir Abschied von Carolin Silbernagl, wissend, dass wir uns nicht gänzlich trennen würden, zumal sich aus dem betterplace lab heraus schon eine neues Projekt kristallisierte: die Inner Work Alliance.
Ihr wollt mehr als diesen Ausschnitt, dann schaut euch gern um auf: betterplace-lab.org, das-nettz.de und digitalhumanrightslab.org
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Abschied von Carolin Silbernagl
Titelfoto: Nikipetia - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/...