Gesundheit und Resilienz in Krisenzeiten

In der Dezember-Ausgabe des “Magazin für Politik, Recht und Gesundheit im Unternehmen” des BKK-Dachverbandes erschien ein Artikel über die Community Health Buddy Weiterbildung als Teil unseres betterplace well:being Programms. Hier findest du eine Zusammenfassung sowie den Link zum kompletten Artikel.

betterplace well:being zur Stärkung der Zivilgesellschaft

Verschiedene Krisen mit ihren unterschiedlichen Formen, Auswirkungen und wechselseitigen Verbindungen setzen nicht nur die Gesellschaft, sondern speziell auch die Zivilgesellschaft unter Druck. Einerseits steht sie nämlich in der Position der Krisendämpferin, die als Rückgrat der Gesellschaft auf diese Herausforderungen aktiv reagieren muss, andererseits wird ihr aber immer mehr der Handlungsspielraum und damit die Fähigkeit genommen, sich selbst und ihre Mitglieder in diesen Herausforderungen zu schützen (Stichwort: Shrinking Spaces). Diese Umstände erfordern auf der Ebene der Engagierten ein hohes Niveau an Durchhaltevermögen und Kraft, um weiter daran festzuhalten, dass nur durch ihre gemeinsame Hingabe ein Wandel hin zu einer lebenswerten Zukunft gestaltet werden kann.

Im betterplace lab sehen wir Handlungsbedarf in der Unterstützung der individuellen Engagierten sowie den zivilgesellschaftlichen Organisationen als soziale Systeme und entwickelten in Zusammenarbeit mit den Betriebskassen Pronova BKK, Salus BKK und mkk - meine Krankenkasse das well:being Programm

Die erste Phase: Stärkung des Individuums

Das well:being Programm bietet umfassende Ansätze und Tools zur Förderung des psychischen und physischen Wohlbefindens zivilgesellschaftlicher Akteur*innen, um mit inneren Spannungen und Stressfaktoren ihres Engagements umzugehen. Über 700 Personen nahmen in vier Jahren an den well:being Workshops der ersten Programmphase teil.

Der Anfang des well:being Programms zeigte, wie wertvoll die Teilnehmenden die Impulse empfanden, um sich selbst in ihrem gesellschaftlichen Engagement weiterentwickeln zu können. Durch den intensiven Austausch innerhalb der Workshops wurde zudem deutlich, dass vor allem die Mehrfachbelastung – z.B. durch die Kombination von Lohnarbeit, Care-Arbeit und Ehrenamt – den Engagierten viel abverlangt. In Reaktion entstand als zweites Element des well:being Programms ein Präventionskurs, der speziell auf die Bedürfnisse dieser Gruppe eingeht, um sie in der Verantwortung für die eigene Gesundheit zu unterstützen und entsprechend die Lücke im Angebot an Gesundheitsprogrammen zu schließen.

Die zweite Phase: Weiterbildung zum Community Health Buddy

Ab Januar 2024 wurde die zweite Phase des well:being Programms eingeleitet, in der der Schwerpunkt von individueller Stärkung hin zu einem gesundheitsfördernden Kulturwandel in Organisationen verlagert wurde. Das Ziel ist es, Organisationen als Gemeinschaften zu verstehen, die in der Lage sind, das individuelle und kollektive Wohlbefinden ihrer Mitglieder zu stärken. Es entstand das Weiterbildungsangebot “Community Health Buddy”, dessen erster Durchgang im Oktober 2024 stattfand.

„Gesundheitsfördernd meint auch die Selbstfürsorge sowie das Wohlbefinden meines Teams. Die Teilnehmenden des Pilot-Durchgangs sollen darin geschult werden, als Multiplikator*innen eine Kultur der Achtsamkeit und der gegenseitigen Unterstützung in ihren Teams zu fördern”
Isabel Gahren, Co-Projektleitung des well:being Programms


Die Teilnehmenden des Angebots werden dazu weitergebildet, wie sie zur gegenseitigen Unterstützung von Emotionen und Verhaltensweisen innerhalb ihres Teams beitragen können. Im Programm wird auch darauf eingegangen, dass eine solche Aufgabe zunächst beim Community Health Buddy selbst anfängt: Wie drücke ich mich durch Körpersprache, Mimik und Tonfall aus und wie wird das von anderen wahrgenommen?

Das Gelernte hilft dabei, stabile und solidarische Beziehungen in den eigenen Organisationen zu festigen und eine Kultur zu schaffen, in der Wert auf Selbstfürsorge und Erholung gelegt wird, gerade in Krisenzeiten.

Mehr Resilienz durch soziale Bindung

Im betterplace lab steht das well:being Programm eng in Verbindung mit anderen Forschungsschwerpunkten, wie z.B. der Forschung zur Resilienz in zivilgesellschaftlichen Organisationen, die im Zeitraum Januar 2023 bis Juni 2024 durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) gefördert wurde. In den Ergebnissen dieses Projektes sticht heraus, dass soziale Bindung eine der fünf Ressourcen ist, die maßgebend zur Resilienz einer zivilgesellschaftlichen Organisation beitragen. Ein gutes Teamgefühl, in dem die Belastungen einzelner wahrgenommen und solidarisch unterstützt werden, ist dabei entscheidend. Genau hier setzt die Community Health Buddy Weiterbildung an. Dadurch macht sie nicht nur die Stärkung der Engagierten innerhalb einer Organisation zum zentralen Thema, sondern stärkt auf diese Weise auch die Resilienz der Organisation an sich.


Die ausführliche Version des Artikels findest du im Magazin des BKK Dachverbandes (Heft 6, 2024). Schau gerne vorbei!

Bei Fragen zur Community Health Buddy Weiterbildung kannst du dich bei Kerstin melden unter kerstin.walter@betterplace-lab.org.

Weitere Informationen zum Programm betterplace well:being, das von den Krankenkassen mkk – meine krankenkasse, Pronova BKK und Salus BKK gefördert ist, findest du hier.

Unser Podcast

Die erste Folge in der Resilienz-Reihe