Eine Handvoll unserer Lieblingsformate für die Zusammenarbeit im digitalen Raum haben wir in ein überschaubares Kartenform gebracht. Einige davon kennen wir aus der analogen Zusammenarbeit. Sie funktionieren aber ebenso gut im Digitalen. Folgende Karten stehen zum Download bereit:
Erprobte Formate fürs digitale Miteinander auf einen Blick
Sich mal eben auf der Treppe einen Spruch zuwerfen, an der Kaffeemaschine von der schlaflosen Nacht mit dem Kleinkind berichten oder in der Raucherecke das Fußballspiel vom letzten Abend analysieren – all das fällt weg, wenn wir remote arbeiten. Es fehlt vielleicht nicht vordergründig. Aber es ist doch immens wichtig, über das Berufliche hinaus Zeit mit Kolleg*innen zu verbringen.
Der Name für ein neues Produkt wird gebraucht oder sonst eine knifflige Aufgabe ist zu lösen. Da sitzt man einfach mal zusammen und läßt fließen. Alles darf gedacht, gesagt und aufgeschrieben werden. Es gibt kein Falsch, kein Richtig. Das macht Spaß und man kommt meistens einen großen Schritt voran in der Ideenfindung. Seit das gemeinsame Zugreifen auf Dokumente möglich ist, klappt sowas auch wunderbar online.
Ein/e Neue/r ist im Team, ein Meeting mit Leuten aus unterschiedlichen Unternehmen kommen zusammen, in einem Workshop wollen lauter Menschen, die sich nie vorher gesehen haben an einer gemeinsamen Sache arbeiten. Damit alle wissen, mit wem sie es zu tun haben, müssen sie sich einander vorstellen.
Selbst für Menschen, die gut spüren können, wie sie selbst und ihre Arbeit ankommen und wie gut sie mit den Kolleg*innen harmonieren, fällt das schwer, wenn man ausschließlich digital zusammenkommt. Darum ist das Führen regelmäßiger 1:1 Feedback-Gesprächen besonders ratsam.
Durch regelmäßige Retrospektiven lässt sich die Zusammenarbeit in Teams optimieren. Längst gibt es in vielen Bereichen Arbeitszusammenhänge, in denen Menschen gar nicht an einem Ort sein können. Selbstverständlich müssen aber alle in die Teamprozesse involviert sein, damit sie fruchtbar sind.
Wenn wir uns online begegnen, sehen wir lauter Köpfe, die denken und sprechen. Doch dazu gehören Körper, die in Räumen sitzen oder stehen und sich dort spüren. Vorm Bildschirm werden gerade mal noch die Hände gebraucht. Alles passiert innerhalb eines kleinen Radius. Es lohnt sich, sich seinen Körper und den Raum, der ihn umgibt, bewußt zu machen. Allein nimmt sich vielleicht nicht jede/r die Zeit. Wenn es ein Gruppenritual wird, achten wir gemeinsam darauf, dass wir unsere Körper nicht über der ganzen Kopfarbeit vergessen.
Als wäre es nicht schon aufregend genug, neu im Team zu sein. Wenn komplett remote zusammen gearbeitet wird, ist es eine echte Herausforderung. Umso wichtiger, dass man gut an die Hand genommen wird. Unsere Praktikantin hat uns in einem Interview erzählt, wie sie das in betterplace lab erlebt hat.
Nicht jedes Problem bekommt man allein geknackt. Die Kollektive Fallberatung anzuwenden, verlangt nicht viel: ein bißchen Zeit, aufmerksames Zuhören und Muße, sich die Problematik zu erschließen. Der Effekt kann für die Beratenen allerdings groß sein, denn manchmal kommt man selbst einfach nicht darauf, wie sich ein Problem lösen läßt.
Wir haben festgestellt, dass die Sondersituation durch dazu geführt hat, dass alle bei der digitalen Zusammenarbeit vorsichtiger miteinander umgehen (Ausnahmen nicht ausgeschlossen). Und trotzdem gibt es bei jedem Miteinander auch Konfliktpotential. Ohne sich real zu begegnen, Konflikte zu lösen, ist nicht leicht. Es gibt ein paar grundlegende Dinge, die dafür zwingende Voraussetzungen sind.
Begonnen haben wir mit diesem Kartenset, als es ganz neu war, dass viele im Homeoffice gearbeitet haben. Inzwischen haben wir gemeinsam viele Erfahrungen gemacht und wahrscheinlich hat jedes Team seine eigenen Rituale entwickelt. Schreibt uns gern von euren Erfahrungen und schickt uns Anregungen an katja.jäger@betterplace.org