Ausgleiten aus 2021 — Unsere besten Pirouetten

Als das lab-Team zum letzten Mal im Jahr 2021 unter freiem Himmel zusammenkam, schrieben wir die Dinge, die wir gern zurücklassen wollten auf kleine Zettel, banden diese an Stiele von Eisstöcken und pfiffen sie mit Schmackes weit weg übers Eis.
Inzwischen sind wir allesamt ins neue Jahr geschlittert und erinnern uns der Dinge, die wir gern mit genommen haben – seien es Erinnerungen an Projekte, die wir abgeschlossen haben, oder Themen, in die wir dieses Jahr eintauchen wollen. Schnell wird klar, ein Leitthema ist und bleibt Kollaboration. Viel Spaß beim Lesen unsres Rückblicks!

Wenn du schnell gehen willst, gehe alleine. Willst du weit gehen, gehe mit anderen.


Im letzten Jahr fanden sich fünf Themencluster aus Organisationen zusammen, die im betterplace co:lab Programm an den Start gingen. Organisationen, die gemeinsam an Zukunftsthemen arbeiten wollen, unterstützen wir darin, durch Kollaboration ihre Ziele zu erreichen. Sie durchlaufen gemeinsam das 5-teilige Workshop-Programm und werden von Coaches in ihrem Kollaborationsprozess unterstützt. Gut investierte Zeit, findet Eva, Geschäftsführerin vom bUm – Raum für solidarisches Miteinander: "Ich habe die Erfahrung machen dürfen, dass, wenn wirklich alles geklärt ist und ich meine Grenzen klar kommuniziert habe, ich mich viel besser für die Vorschläge der anderen öffnen und neugierig sein kann. Ich habe auch gelernt, mich von den Perspektiven und Auseinandersetzungen berühren zu lassen, ohne dabei das Gefühl zu haben, dass ich dann an Integrität verliere. Das Schönste ist wahrscheinlich auch in der Kombination passiert: Ich konnte einmal in theoretischen Workshops lernen, wie Kollaboration funktioniert – und es dann in der Realität ausprobieren."

Seit März treffen wir in der Veranstaltungsreihe co:lab X Pionier*innen kollaborativer Arbeit. Zu Gast waren Anthea Backfisch (Coworking und Gesundheit), Mariela Georg (Critical Wellness - Empowerment gegen Diskriminierung), Sandra Maria Fanroth (Neue Wege zur Konfliktlösung), Prof. Dr. Tania Singer (Erkenntnisse aus dem ReSource Project), Antonia Muschner und Malte Jütting ("Innovation Ecosystem Strategy“-Tool) und Nadjeschda Taranczewski (Geld & Wert).

Kollaboration ist beim betterplace co:lab Projekt genauso wie beim parallel laufenden betterplace well:being Projekt schon in der engen Zusammenarbeit mit den jeweiligen Förderern Luminate, Schöpflin Stiftung, BKK∙VBU, pronova BKK und Salus BKK Programm.

Zusammenarbeit von Menschenrechtsakteur*innen im digitalen Zeitalter

Das Digital Human Rights Lab – ein offenes Netzwerk von Akteur*innen der ugandischen Zivilgesellschaft, die sich für die Stärkung und Förderung der Menschenrechte in einer digitalisierten Welt einsetzen – hat schon sein drittes Jahr vollendet. Inzwischen haben sich insgesamt fünf Communities of Practice (CoPs) gebildet. Zehn, der von diesen Arbeitsgemeinschaften entwickelten Projekte sind aktiv, einige wurden bereits abgeschlossen. Die COPs organisieren verschiedene Aktivitäten, um Wissen innerhalb und zwischen ihren Peer-Groups auszutauschen. Die Gemeinschaft des DHRLab veranstaltete lokale Events und beteiligte sich an internationalen Konferenzen.

Ein anderer wichtiger Bestandteil des Projekts war das zweiteilige Innovationsprogramm, an dem sich Teams mit ihren innovativen digitalen Lösungen, Ansätzen und Ideen für verschiedene Bereiche der Menschenrechtsarbeit in Uganda beteiligen konnten. Jeweils vier Gewinner*innenteams freuten sich über einen finanziellen Zuschuss zu ihrem Vorhaben und ein sechsmonatiges Mentor*innenprogramm, um die Ideen umsetzen zu können.

Die vielfältigen Aktivitäten der Aktivist*innen im letzten Jahr aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Es lohnt sich ein Blick auf die Webseite, auf der die CoPs über aktuelle Themen, Events und Kampagnen bloggen. Außerdem teilt sich die Community über ein monatliches Briefing, einen Podcast und ihre Social Media Kanäle mit. Eine zentrale Kommunikationsmaßnahme war die #BeHeard-Kampagne.

Am 12. November wurde in Kampala THE NEXT CHAPTER zelebriert. Das Projekt wird in den nächsten Monaten an die Community übertragen.

Highlights des Next Chapter Events in Kampala/Uganda

Digitalvisionen

Auch in Deutschland will die Digitale Zivilgesellschaft gehört werden. Und auch das klappt besser, wenn sie kollaboriert. Allzu oft wurde sie viel zu wenig bis gar nicht einbezogen, wenn es um wichtige politische Prozesse und Entscheidungen ging.

Die Bundestagswahlen und der Regierungswechsel waren für die verbündeten Organisationen im Netzwerk digitalezivilgesellschaft.org der richtige Augenblick, um konkrete Handlungsempfehlungen und Forderungen an die Politik zu adressieren. Von Bildung und Zugang über demokratische Partizipation, Nachhaltigkeit und Feminismus, decken die 15 Digitalvisionen ein breites Spektrum an Themen ab und sind direkt auf den Schreibtischen der Abgeordneten gelandet.

Ein Jahr Wirbel um Berliner Engagement – #EVCapital

Freiwilligenarbeit hält eine Gesellschaft zusammen, hilft, rettet, bringt Spaß. Der Berliner Bürgermeister Müller betonte bei seiner Rede zur Eröffnung des Freiwilligenjahres im Februar 2021, dass “eine starke und lebendige Zivilgesellschaft das Fundament für Freiheit und Zusammenhalt in einer wehrhaften Demokratie” sei.

Während wir als Teil des Projektbüros des European Volunteering Capital (EVC) die Freiwilligenhauptstadt Berlin mit gestalteten, haben wir mit Engagierten gesprochen und dabei einen holistischen Blick auf ihr Tun und ihre Beweggründe gerichtet. Im Impulspapier mit dem Titel “Wandel im Engagement und Engagement im Wandel” schrieben wir auf, wie sich Engagement mit Blick auf die Zukunft aufstellen muss.

Abschlussveranstaltung #EVCapital in Berlin

Das NETTZ expandiert

Das NETTZ ist im letzten Jahr geradezu explodiert und von zwei auf 14 Personen angewachsen. Zwei große Arbeitsgebiete sind dazugekommen. Am 14.12. wurde das Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz gelauncht – ein Zusammenschluß ​​mit HateAid, jugendschutz.net und den Neuen deutschen Medienmacher*innen. Außerdem beginnt das NETTZ mit dem Aufbau der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) »Gegen Hass im Netz«,

Im Vorfeld der Bundestagswahl veröffentlichte das NETTZ neun Episoden des Podcasts DISKURS zur WAHL. Gilda Sahebi ging dabei gemeinsam mit Expert*innen aus Medien, Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft der Frage auf den Grund, welchen Einfluss Online-Hass und Falschinformationen auf den Wahlkampf 2021 hatten.

Trends, Trends, Trends

Wir haben Trendforschung im Auftrag der GIZ betrieben. Dabei geht es immer um das soziale Potenzial neuer Technologien im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit.
Die Inhalte haben wir in Form von News und Newslettern aufbereitet und über das Toolkit Digitalisierung – das Hub der digitalen deutschen Entwicklungszusammenarbeit – verbreitet.

Inhaltlich ist Corona natürlich mindestens genauso im Globalen Süden Digitalisierungs- und Innovationstreiber wie im Norden, nur das einmal mehr die Unterschiede und die Spaltung in Sachen Zugang, Teilhabe und Kompetenzförderung schmerzlich offensichtlich werden.

Während wir aufgrund der Pandemie-Situation stark ausgebremst in dieses neue Jahr starten, wünschen wir uns und euch, dass wir trotz aller Hürden in vielen spannenden Kollaborationen wirkungsvolle Arbeit leisten können. Wir freuen uns auf die Begegnungen mit euch – ob digital oder in Präsenz.

Our Podcast

The first episode of the series "Wir kriegen die Krise." (only in German)