Demokratie in (un)sicheren Gewässern

Wie meistern wir als zivilgesellschaftliche Akteur*innen die Krisen unserer Zeit? Und was macht die Gesellschaft resilient und weiter arbeitsfähig, wenn ihr eine steife Brise entgegenschlägt? Wenn Gestaltungsräume, Budgets und andere Ressourcen knapper werden? Das sind so die typischen Fragen, die man sich während einer Schiffsrundfahrt stellt, oder etwa nicht?

Geht man auf der “MS Schwerin” an Bord, kann das durchaus passieren. Letzte Woche jedenfalls, als die Europawahl noch Zukunft war, lauschten die Gäste des Schiffes Josefa Knys Betrachtungen dazu, was die Zivilgesellschaft resilient macht. Vertreter*innen regionaler Organisationen, die sich für Demokratie einsetzen, waren zu dieser Rundfahrt auf den Schweriner Seen von Katrina Schmitz von der Koordinierungs- und Fachstelle Partnerschaft für Demokratie Schwerin eingeladen worden. Maren Jakobi, Integrationsbeauftragte der Landeshauptstadt,begrüßte die rund 50 Passagier*innen zu der zweistündigen Rundfahrt unter dem Titel "Demokratie in (un)sicheren Gewässern".

Neben dem Impulsvortrag von Josefa Kny war an Bord des Schiffes der Weißen Flotte Schwerin Zeit, in den Austausch über das Gehörte zu gehen und sich mit anderen zu vernetzen. Mit den Resilienzressourcen konnten die Engagierten viel anfangen. Allerdings ist das in der Praxis nicht ganz einfach, war das Feedback: Wie kann ich die Auseinandersetzung mit diesen Themen als Mitarbeiterin in einer stark hierarchischen Organisation anstoßen? Wie können wir uns Zeit für Resilienz nehmen, wenn wir eh schon zu wenig Zeit für unsere Arbeit haben? Hier hilft, sich und anderen den klaren Mehrwert vor Augen zu halten: Wenn wir uns jetzt auf Krisen vorbereiten, werden wir im Ernstfall besser mit ihnen klarkommen.

Vernetzung und Zusammenhalt – ob zu Wasser oder an Land – sind für die Akteur*innen in Mecklenburg-Vorpommern schon lange wichtig im Angesicht immer stärker werdender demokratiefeindlicher Kräfte. Und nach dem letzten Wochenende, an dem in Schwerin auch die Stadtvertretung neu gewählt wurde, schauen auch sie sicher noch eine Spur beunruhigter in die Zukunft. Befürchtungen über den Zustand demokratischer Gesellschaften in Europa haben sich in Teilen bestätigt. Die Demokratie ist in einer harten Bewährungsprobe. Höchste Eisenbahn also, sich mit der Resilienz der so wichtigen Akteure zu beschäftigen.

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Die erste Folge in der Resilienz-Reihe