Gefühlt täglich ploppt ein neues Tool auf, das uns helfen soll zu entscheiden, wem oder welcher Information wir über den Weg trauen können und wer uns in Zukunft regieren soll. Eine Auswahl der Angebote haben wir für euch zusammengestellt.
- Informationen ohne Ende – wer sieht da noch durch? Damit wir schneller nachprüfen können, was an den Nachrichten stimmt, die sich verbreiten, hat das junge Medien-Start-up Facts for Friends eine neue Plattform gelauncht. Dort laufen lauter Faktenchecks zusammen. Der Content kommt von Fact-Checking Organisationen, die Teil des International Fact Checking Networks sind. Entwickelt wurde die Idee Facts for Friends im Rahmen des #WirVsVirus Hackathons und mithilfe des #WirVsVirus Solution Enablers umgesetzt. Die Gründerinnen Valerie Scholz und Katharina Klimkeit sind Teil des Desinfo Clusters im Programm betterplace co:lab.
- Ebenso beim Desinfo Cluster dabei und bei #WirVsVirus entstanden ist codetekt – ein Pool ehrenamtlicher Detektiv*innen, die digitale Informationen auf deren Vertrauenswürdigkeit überprüfen. Man kann zweifelhafte Nachrichten von ihnen checken lassen oder aber selbst Teil der ermittelnden Community werden. In einem vierstufigen Prozess werden Inhalte anhand eines Kriterienkataloges untersucht. Das Ergebnis ist ein Vertrauensindex, der schnell und übersichtlich Auskunft über die Vertrauenswürdigkeit der Nachricht geben soll und im Archiv transparent mit detaillierter Aufschlüsselung erscheint.
- Wie wird der Wahlkampf 2021 von Falschinformationen und Online-Hass beeinflusst? In den zehn Folgen des NETTZ-Podcasts #DISKURSzurWAHL geht Gilda Sahebi mit Expert*innen aus Medien, Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft der Frage nach, ob und wie der öffentliche Diskurs manipuliert wird.
- Alle kennen den Wahl-O-Mat. Es gibt aber auch Wahltraut – die internetbasierte Wahlentscheidungshilfe für Gleichstellungsfragen.Parteien werden hier im Hinblick auf feministische Politik durchleuchtet. Dabei geht es nicht nur um gleichstellungspolitische Fragen, sondern natürlich wird intersektional gedacht. Auch Thesen zu Klimapolitik und Antirassismuspolitik finden Berücksichtigung.
- Noch im Aufbau ist die Progressomaschine. Es handelt sich dabei um ein Wahlentscheidungstool, welches die Perspektiven marginalisierter Menschen ins Zentrum rückt. Ihre Forderungen, werden für interessierte Wähler*innen, Marginalisierte wie Alliierte, aufbereitet und nachvollziehbar.
- Für Berliner*innen interessant sind die Wahlprüfsteine des Landesnetzwerks Bürgerengagement. Die Parteien wurden zur Rolle von Bürgerschaftlichem Engagement und Zivilgesellschaft in der kommenden Legislatur befragt.
- Ach was, in dem zweistündigen Triell am 29.8. war kein Platz für das Thema Digitalisierung? Zum Glück haben Leute am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) und Leibniz-Zentrum für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) emsig daran gearbeitet, dass wir einen Wahlkompass Digitales haben. Dort finden wir alles, was die derzeit starken Parteien zu digitalpolitischen Themen in ihre Wahlprogrammen geschrieben haben.
- Einen Digital-Thesen-Check und Wahlprüfsteine gibt es auch von D64. Was geben Parteien an, wenn es um ein Verbot von Software zur Gesichtserkennung im öffentlichen Raum geht? Wie beantworten sie die Frage, ob Vorratsdatenspeicherung abgeschafft werden sollte?
- Weitere Wahlprüfsteine wurden ausgearbeitet von SEND e.V. Dabei geht es um die Frage, was Social Entrepreneurs in den nächsten vier Jahren erwarten können.
- Damit digitalpolitische Themen nicht am Rande abgehandelt oder gar vergessen werden, werkelt das betterplace lab im Rahmen des Netzwerks digitale Zivilgesellschaft noch im Kämmerlein mit Hochdruck daran, wie unsere vier digital-politischen Forderungen im Zuge der Bundestagswahl und darauffolgenden Koalitionsverhandlungen in die politischen Riegen kommen.
Wir haben noch ein starkes Tool vergessen? Schickt uns gern Links, damit wir die Liste vervollständigen können. Kontakt barbara.djassi@betterplace-lab.org
Foto: Anemone123 | Pixabay