Das betterplace co:lab ist ein Programm des betterplace lab. Unser Ziel ist es, die Zivilgesellschaft in ihrer wichtigen Arbeit für den gesellschaftlichen Wandel zu unterstützen. Weil gelingende Zusammenarbeit dafür zentral ist, schaffen wir Räume für die Stärkung der eigenen Kollaborationsfähigkeit.
Unser Angebot besteht aus zwei Säulen: den Basis-Workshops und den Themen-Clustern. In den Basis-Workshops eröffnen unsere Trainer*innen einen Raum, in dem, basierend auf Reflexion und Erfahrungen, eigene Kompetenzen für die Zusammenarbeit mit anderen entfaltet werden. In Themen-Clustern unterstützen die Trainer*innen einen Zusammenschluss aus verschiedenen Organisationen dabei, gemeinsam ein konkretes Kollaborationsprojekt zu meistern. Beide Angebote werden durch unsere begleitende Forschung laufend evaluiert und wissenschaftlich fundiert.
Unser Ansatz
Für Fragen der ökonomischen und politischen Teilhabe, des Umgangs mit natürlichen Ressourcen oder der rasanten technologischen Entwicklung gibt es keine einfachen Lösungen, sondern es bedarf kontinuierlicher gesellschaftlicher Aushandlung. Dabei gilt es, systemische Zusammenhänge wahrzunehmen und zu akzeptieren, dass vielfältige Entwicklungsszenarien möglich sind.
Diese Aushandlung kann gelingen, wenn Menschen aus unterschiedlichen Bereichen mit ihren jeweiligen Interessen lernen, sich auf die verschiedenen Perspektiven einzulassen. Gute Zusammenarbeit an Zukunftsthemen braucht Zeit, Mut zum Risiko und besteht aus einem Geben-und-Nehmen. Wir nennen das Kollaboration, weil es über die transaktionale Aushandlung in Kooperationsprozessen hinausgeht, wenn wir auf ko-kreative Weise Lösungsperspektiven entwickeln.
Ansatz des betterplace co:lab Programmes ist es, Kollaboration auf Basis von innerer Arbeit zu stärken und unsere Beziehungsfähigkeit auszubauen. Die Grundannahme ist, dass Zusammenarbeit besser gelingt, wenn sich die Beteiligten Kompetenzen in Selbstführung, Empathie und Multiperspektivität angeeignet haben.
Aufbau des Programmes
Das Programm besteht aus zwei Komponenten:
- Workshopreihe: Die Erfahrungen aus der Pilotphase haben gezeigt, dass sich eine recht homogene Gruppe von den Workshops angesprochen fühlten. Entsprechend haben wir im Juli 2023 Design Sprints mit Gruppen durchgeführt, die bisher unterrepräsentiert waren: Männer, Menschen mit Diskriminierungserfahrungen und Menschen mit Mehrfachbelastungen. Basierend auf den Erkenntnissen der Design Sprints starten wir ab dem 1. November einen Prototypen speziell für die Gruppe der Männer.
- Themencluster: Zusammenschlüsse von Organisationen
Workshops für Männer im sozialen Sektor
Führung und Kollaboration sind Aspekte, die in der Vergangenheit häufig durch Strukturen und Prozesse im Außen gestaltet wurden und ebenso durch extrinsische Motivation genährt sind, wie das Erreichen eines bestimmten Status oder einer höheren Gehaltsstufe. Multiple gesellschaftliche Krisen sind auf Basis dieser Haltung entstanden und es wird uns nicht möglich sein, diese Herausforderungen mit eben jenen Denk- und Verhaltensweisen zu lösen. Stattdessen braucht es eine Reflexion des Status Quo, unserer eigenen Haltung und unserer Kultur. Für eine Welt im Wandel ist ein neues Verständnis von (Selbst-)Führung gefragt, ebenso braucht es ein Hinterfragen unserer Beziehungs- und Machtdynamiken sowie bestimmender Männerbilder.
In der Pilotphase des betterplace co:lab wurde die gesellschaftliche Verteilung von Frauen und Männern nicht real abgebildet, es fanden sich kaum Männer bei den Workshops ein. Um den Gender Gap zu schließen, haben wir uns in einem Design Sprint den Bedürfnissen von Männern in Bezug auf Inner Work und Kollaboration genähert. Herausgekommen ist dieser Kurs speziell für Männer in der Zivilgesellschaft – aus NGOs, sozialen Kollektiven, politischen Initiativen und aus anderen Sektoren, die gesellschaftlichen Wandel anstreben.
Wie das ganze abläuft?
In einem vertrauensvollen Rahmen leitet euch unser Trainer Leo Meyer-Schwickerath durch den Workshop. Im Kurs lernt ihr Tools kennen, die euch helfen, auch im Arbeitsalltag vertrauensvolle Räume für die Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung und der zugrundeliegenden Kultur zu schaffen. Die drei Workshops finden online statt und dauern jeweils drei Stunden. Ihr könnt sowohl als Einzelperson teilnehmen als auch gleich euer ganzes Team einpacken und euch gemeinsam auf die Reise machen. Die einzelnen Workshops bauen inhaltlich aufeinander auf und sollten daher nacheinander besucht werden.
Das lernt ihr:
Selbstführung in komplexen Situationen
Empathische Kommunikation und das Einladen von Verletzlichkeit
Intelligente Lösungen finden durch die Fähigkeit, mehr Perspektiven zu integrieren
Workshopteilnehmer*innen haben über ihre Erfahrungen geschrieben. Hier findet ihr ihre Berichte. Außerdem haben wir die Wirkung des Programms in den ersten beiden Projektjahren für euch festgehalten.
Wie kann ich auf dem Laufenden bleiben?
Melde dich für unsere labnews an. Hier informieren wir dich über neueste Entwicklungen des Programms und neue Workshoptermine.
Themencluster
Seid ihr Teil eines Netzwerks aus Individuen, Initiativen oder Organisationen, die ein konkretes Projekt gemeinsam umsetzen wollen? Oder plant ihr, euch zu einer solchen Gruppe zusammen zu tun, die ein Thema des gesellschaftlichen Wandels angehen möchte, z.B. durch ein Projekt zu Klimaschutz, Gleichberechtigung oder Meinungsfreiheit?
Dann können wir euch in diesem Prozess stärken und begleiten. In sogenannten Themenclustern begleiten unsere erfahrenen Coaches eine Zusammenschluss aus mehreren Organisationen dabei, gemeinsam ein konkretes Kollaborationsprojekt zu meistern. Einerseits besuchen Vertreter*innen der teilnehmenden Organisationen zusammen die Basis-Workshops, um ihre Kollaborationsskills zu stärken. Darüber hinaus laden unsere Coaches über mehrere Monate zu Reflexionsterminen ein und bieten somit einen moderierten Raum, um über das „Wie" der Zusammenarbeit zu reden, das im turbulenten Arbeitsalltag oft zu kurz kommt. So könnt ihr über vage Träume ebenso wie über konkrete Prozesse reflektieren, oder auch Herausforderungen und Konflikte thematisieren.
Das bringt ihr mit:
4 Organisationen oder mehr (jeweils mit ca. 2 Vertreter*innen)
ein gesellschaftliches Zukunftsthema, das ihr gemeinsam angehen wollt
ein konkretes Vorhaben, das ihr in 6-12 Monaten umsetzen wollt (s.o. auf dieser Website)
die Bereitschaft ca. 1 AT pro Monat in die Qualität eurer Zusammenarbeit und eure persönliche Entwicklung zu investieren
Das bekommt ihr:
6-12 Monate Prozesscoaching mit unseren Coaches
2 Basis-Workshops (jeweils 3 Stunden) des betterplace co:lab
Unterstützung bei eurer Koordination, z.B. Terminfindung, Moderation durch das betterplace lab-Team
Dokumentation der Werkzeuge und Erkenntnisse guter Zusammenarbeit als Ergebnis unserer Begleitforschung
Bisher haben wir acht Themencluster begleitet. Mehr Information
Wenn ihr Interesse daran habt, ein Themencluster zu werden oder zu finanzieren, beraten wir euch gerne: lukas.harlan@betterplace-lab.org
Der Anschub der zweiten Runde des co:lab-Programms wird gefördert durch die Schöpflin Stiftung und die BMW Foundation.
Trainer*innen
Als freiberuflicher Coach, ausgebildete psychologische Beraterin und Heilpraktikerin für Psychologie bringt Bettina Rollow sehr viel Erfahrung in der Übersetzung von Wellbeing-Ansätzen für den beruflichen Alltag mit. Durch ihre Ausbildungen im Rahmen des “Timeless Wisdom Trainings” und in der Gestalttherapie hat sie zudem mehrjährige Erfahrung in der Anleitung von Selbsterfahrung sammeln können. Zusammen mit Joana Breidenbach zeigt sie in dem Handbuch “New Work Needs Inner Work”, dass jede äußere Veränderung von Strukturen und Prozessen notwendigerweise von einer inneren Transformation begleitet werden muss.
Anjet Sekkat ist examinierte Hebamme und Heilpraktikerin für Psychologie. In ihrer Arbeit als Trainerin für Transparente Kommunikation leitet sie sei 2014 Gruppen in der Selbsterfahrung, Meditation, Kommunikation und Selbstfürsorge. Weiterhin hat sie diese Kompetenzen vertieft in der Assistenz des 3-jährigen Timeless Wisdom Trainings. Sie arbeitet als Mentorin, Coach und Supervisorin für unterschiedliche Online-Programme (Conscious-U und Academy for Inner Science) seit 2015. Außerdem hat sie eine Aus- und Weiterbildungsreihe für Therapeut*innen und Coaches aufgebaut und führt diese seit 2015 durch.
Leo Meyer-Schwickerath hat als gelernter Ingenieur Verständnis, wenn Menschen unterschiedliche Blickwinkel auf Zusammenarbeit haben.
Leo begleitet als Leadership-Coach und Organisationsentwickler Einzelpersonen und Organisationen auf dem Weg zu exponentieller Wirksamkeit in einer Kultur der Potentialentfaltung. Leos großes Interesse ist, wie wir die Führung einer jeden Person im Team unterstützen können, sodass wir maximal intelligente Lösungen erarbeiten.
Seine Fortbildungen im Bereich Entwicklungstrauma & Nervensystem setzt er dafür ein, dass Führungskräfte eine regenerative Teamkultur im Flow aufbauen können. Agiles Arbeiten, New Work und Holacracy (etc.) versteht er als Baukastensysteme, um Flow wahrscheinlicher zu machen und den passenden Grad an Selbstorganisation einzustellen.
Jana Schmitz ist seit 2021 als Psychologin, Coach und Traumatherapeutin (NARM) in eigener Praxis tätig, wo sie sich neben der Begleitung von Einzelpersonen auch auf die Begleitung von Teams und Gruppen fokussiert. Sie ist ausgebildet in Transparenter Kommunikation und hat in vielen Seminaren, Workshops und Trainings ihr Wissen über Bewusstseins- und Persönlichkeitsentwicklung sowie Meditation aufgebaut, sowie ein tiefes therapeutisches Wissen in ihrer langjährigen Tätigkeit in den Heiligenfeld Kliniken erworben. Das Thema “Inner Work” liegt ihr nicht erst seit ihrer Ausbildung im Bereich New Work sehr am Herzen, weswegen sie zuletzt auch einen Onlinekurs “Inner Work Intensive” mit ihren Kolleginnen Joana Breidenbach, Bettina Rollow und Anjet Sekkat veröffentlichte. Sie lebt seit 2017 wieder in ihrer Heimatstadt Berlin.
Pia Schröder ist freiberuflich als Coach und Organisationsentwicklerin tätig. In den letzten Jahren hat sie insbesondere mit Führungsteams gearbeitet und exploriert gemeinsam ein neues Verständnis von Führung. Die Arbeit nach der (eigenen) Wirksamkeit ist zentral in ihrem Leben und leitet sie in ihrer Arbeit – im Coaching mit Individuen als auch im Workshopsetting mit Großgruppen. In ihrer Arbeit als Dozentin erforscht sie mit Studierenden „neues Arbeiten“. Außerdem hat sie eine Organisation mitgegründet, die Jugendliche dabei unterstützt, ihre eigene Wirksamkeit zu entdecken und in der Welt zu verorten. Zurzeit absolviert sie sowohl eine systemische Ausbildung als auch das Timeless Wisdom Training.
© Annett Melzer
Sucha Gesina Wolters ist Diplompädagogin und hat lange als Dozentin und Sozialarbeiterin in der Erwachsenenbildung gearbeitet. Sie ist Ausbilderin für Kommunikation in Gemeinschaftsbildungsprozessen und ausgebildet in transparenter Kommunikation. Sie arbeitet in eigener Praxis und in einer psychosomatischen Klinik als SE-Therapeutin /Traumabegleitung nach Peter Levine und assistiert in der SE-Ausbildung. Außerdem ist sie als Coach und Supervisorin für Einzelne, Paare und Gruppen tätig.
Rainer Höll ist Executive Coach, Organisationsentwickler und einer der Pioniere des sozialen Unternehmertums in Deutschland. Seit 15 Jahren unterstützt er Menschen und Organisationen, die Veränderung bewirken wollen. Er hat mehr als 100 Sozialunternehmer in ganz Europa persönlich beraten und unterstützt. Coaching-Kund:innen arbeiten mit ihm an schwierigen Entscheidungen, Überforderung, existenziellen Krisen, Burnout, Selbstausbeutung, Konflikten mit Kolleg*innen, Investor*innen, dem Team und Co-Leitenden.