3 Fragen an Anna Meister zum betterplace well:being-Programm
1. Gibt es einen Moment in den Workshops, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Einen besonderen Aha-Moment hatte ich direkt im ersten Workshop “Hallo Selbst”: Die Verortung mit Blick auf die beiden Grundbedürfnisse “Zugehörigkeit & Sicherheit” sowie “Autonomer Selbstausdruck” hat mir vor Augen geführt, wie sehr ich im Alltag zwischen diesen beiden Polen hin- und herschwinge und wie herausfordernd es ist, eine gesunde Balance herzustellen. Allein das Nachdenken darüber hilft mir weiter, weil ich inzwischen etliche innere und äußere Konflikte auf genau diese Bedürfnisse zurückführen kann und damit mehr Klarheit gewinne.
2. Inwiefern haben die Workshops den Alltag in deiner Organisation beeinflusst?
Mir hat der praktische Alltagsbezug in der Workshopreihe gut gefallen und einige Elemente, wie beispielsweise Meditation und die bewusste Unterscheidung zwischen der physischen, emotionalen und mentalen Ebene, wende ich inzwischen regelmäßig an. Die Inhalte der Workshops prägen mich zudem auch in meiner Rolle als Geschäftsführerin und haben die Gestaltung von unseren teaminternen Prozessen mit beeinflusst. Mein Sozialunternehmen “ZuBaKa” habe ich Anfang 2017 gegründet mit dem Ziel, die Startbedingungen für zugewanderte Kinder und Jugendliche in Schule und in ihrem neuen sozialen Umfeld nachhaltig zu verbessern. Stärkenorientierung ist dabei ein zentraler Wert, der nicht nur mit Blick auf die Zielgruppe zum Tragen kommen soll, sondern auch in der Organisation gelebt wird.
Ich möchte ZuBaKa so gestalten, dass alle beteiligten Personen mit all ihren Facetten da sein können, die sie ausmachen.
Die well:being-Reihe hat mir dafür neue Impulse gegeben und mich auf diesem Weg bestärkt. Meine Begeisterung habe ich weitergegeben, sodass inzwischen auch weitere Teammitglieder die Workshopreihe durchlaufen und sich dort mit Personen jenseits unserer eigenen Organisation über das Thema wellbeing austauschen können. Neben der Integration in den eigenen Organisationsalltag finde ich auch gerade diese Gespräche mit anderen wertvoll und gewinnbringend.
3. Inwiefern merkst du, dass sich dein Selbstkontakt verändert hat?
Die meiste Zeit in meinem Leben habe ich meine eigenen Grenzen erst dann wahrgenommen, wenn diese massiv überschritten worden sind. Selbst dann habe ich häufig klare Warnsignale nicht bemerkt oder bewusst weggeschoben. Das hat sich inzwischen sehr verändert, was dazu führt, dass mein Blick auf für mich günstige und ungünstige Rahmenbedingungen immer klarer wird. Natürlich ändert sich nicht alles von einem Tag auf den anderen, aber allein die Wahrnehmung von Handlungsmustern trägt dazu bei, das Wohlbefinden im Arbeitsalltag besser steuern zu können und sich nicht als Opfer äußerer Verhältnisse zu fühlen.
Gerade weil ich als Gründerin einer Organisation die Möglichkeit habe, Strukturen nicht nur für mich, sondern auch für andere maßgeblich zu gestalten, ist die Auseinandersetzung mit dem Thema wellbeing im Arbeitskontext absolut essentiell.
Das betterplace lab hat mir viele Impulse mitgegeben, sodass ich voller Elan mit diversen Elementen für mehr wellbeing am Arbeitsplatz experimentiere und gespannt bin, wie sich ZuBaKa dahingehend weiterentwickeln wird!
Neugierig geworden? In fünf aufeinander aufbauenden Einsteiger*innen-Workshops vermittelt das betterplace well:being-Programm Werkzeuge für einen besseren Selbstkontakt. Teilnehmende trainieren Fähigkeiten wie Selbstreflexion, transparente, gewaltfreie Kommunikation und Empathie. Mehr Infos findet ihr unter diesem Link.
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